Dieser Beitrag ist ein umfassender Leitfaden zur Haartransplantation und beantwortet von A bis Z alle wichtigen Fragen zu diesem Thema. Wenn Sie diesen Artikel bis zum Ende lesen, erhalten Sie gleichzeitig eine Zusammenfassung aller relevanten Inhalte auf unserer Website rund um die Haartransplantation. Innerhalb des Textes finden Sie zudem Links zu weiterführenden Artikeln, über die Sie noch detailliertere Informationen abrufen können.
Haarausfall ist auch heute noch ein bedeutendes Problem für Männer und Frauen. Denn Haarausfall bringt nicht nur ästhetische Einschränkungen, sondern oft auch psychologische Belastungen mit sich. Aus diesem Grund greifen viele Betroffene zu medikamentösen Therapien, kosmetischen Shampoos, Perücken, Kopfhaut-Tätowierungen oder pflanzlichen Mitteln wie Knoblauch. All diese Lösungen bieten jedoch lediglich vorübergehende Effekte. Keine von ihnen konnte das Problem von Glatzenbildung und Haarausfall so dauerhaft und effektiv lösen wie die Haartransplantation.
Was ist eine Haartransplantation?
Unter einer Haartransplantation versteht man die Entnahme von resistenten und kräftigen Haarfollikeln aus dem Spenderareal, die anschließend mit speziellen Methoden in die kahlen oder ausgedünnten Bereiche des Kopfes übertragen werden. Mit anderen Worten: Bei diesem Eingriff handelt es sich um eine Umverteilung der eigenen Haare, wodurch sich die Gesamtanzahl der Haarfollikel auf dem Kopf nicht verändert.
Das Ziel einer Haartransplantation ist es, kahle oder ausgedünnte Areale dauerhaft und natürlich wieder mit Haaren zu bedecken. Eine Haarverpflanzung kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn medikamentöse Therapien keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern. Darüber hinaus bietet sie auch bei Bart-, Schnurrbart- oder Augenbrauenverlust eine dauerhafte und effektive Lösung.
Warum fallen Haare aus?
Das Testosteron-Hormon wird im Körper in sein aktives Metabolit Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. Dieses lagert sich vor allem in den Haarfollikeln im vorderen und mittleren Kopfbereich ab. Die Abwehrzellen des Körpers nehmen die Ansammlung von DHT als einen Fremdangriff wahr und versuchen, das Hormon aus den Haarfollikeln zu entfernen.
Dabei werden jedoch auch die Haarfollikel selbst geschwächt, dünner und fallen schließlich mit der Zeit aus. Genau dies ist die einfachste Erklärung für die sogenannte androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarausfall) – und damit die häufigste Form von Haarausfall bei Männern.
Die Haare am Hinterkopf sowie im Bereich zwischen den Ohren sind dagegen unempfindlich gegenüber DHT. Deshalb gelten die Nackenhaare als resistent und dauerhaft wachsend, weshalb sie bei einer Haartransplantation als Spenderhaare verwendet werden.
Haarausfall hat jedoch auch eine genetische Komponente: Männer, deren Vater, Onkel oder Großvater unter Haarausfall litten, gehören zur größten Risikogruppe für Glatzenbildung.
Darüber hinaus können auch Stress, Vitaminmangel, bestimmte Medikamente oder Narben (z. B. durch Verbrennungen oder Operationen) zu lokalem oder diffusem Haarausfall führen. Die Ursachen für Haarausfall werden wir in einem separaten Beitrag noch ausführlich erläutern.
Wie wird eine Haartransplantation durchgeführt?
Unabhängig von der Methode besteht eine Haartransplantation aus drei grundlegenden Phasen:
- Vorbereitungsphase vor der Operation
In dieser Phase wird die Eignung des Patienten festgestellt und die gesamte Planung vorgenommen. - Die Haartransplantation selbst – dieser Schritt unterteilt sich in zwei Abschnitte:
- Entnahme der Haarfollikel aus dem Spenderareal
- Einsetzen der entnommenen Grafts in das Empfängerareal
- Postoperative Phase (Nachsorge und Heilung)
Hier erfolgt die Genesung, das Anwachsen der transplantierten Grafts sowie die ärztlich empfohlene Pflege.
Schauen wir uns diese Phasen nun Schritt für Schritt genauer an.
Worauf sollte man vor einer Haartransplantation achten?
- Meiden Sie unbedingt Kliniken, die ohne eine individuelle Untersuchung oder ohne Ihre Fotos gesehen zu haben sofort sagen: „Wir machen die Haartransplantation“ oder „Wir haben gerade ein Sonderangebot – lassen Sie uns gleich beginnen.
- Recherchieren Sie sorgfältig die Ergebnisse und Preise der Klinik sowie des behandelnden Arztes. Achten Sie unbedingt auch auf Bewertungen, Empfehlungen und mögliche Beschwerden über die Einrichtung, in der Sie eine Haartransplantation durchführen lassen möchten.
- Denken Sie daran: Einer der wichtigsten Gründe für misslungene Haartransplantationen sind falsche Entscheidungen bei der Wahl der Klinik oder des Arztes. Entscheidend ist nicht nur, wo der Eingriff durchgeführt wird, sondern vor allem, wer die Transplantation bei Ihnen vornimmt.
Für die folgenden Informationen gehen wir davon aus, dass Sie für eine Haartransplantation geeignet sind. Sollten Sie nicht geeignet sein, ist es im Grunde nicht notwendig, die weiteren Schritte im Detail zu lesen.
Untersuchung und Vorbereitungsphase vor der Haartransplantation
Im präoperativen Ablauf werden folgende Schritte durchgeführt:
- Untersuchung (ärztliche Konsultation)
- Gestaltung der Haarlinie
- Haarschnitt bzw. Rasur
- Lokalanästhesie
Haaruntersuchung

Wichtig ist vor allem eine Konsultation durch einen erfahrenen Arzt, bevor eine Haartransplantation durchgeführt wird. Befinden Sie sich weiter entfernt, kann die Beratung auch über Online-Kommunikationsmittel wie WhatsApp erfolgen. Auf diese Weise erhalten Sie alle wichtigen Informationen zum Ablauf und können Ihre Fragen direkt klären.
Vereinbaren Sie eine Konsultation mit der AHD Klinik.
Die Konsultation mit der AHD Klinik verläuft wie folgt:
- Wir benötigen einige allgemeine Informationen von Ihnen, wie zum Beispiel Ihr Alter, die Geschwindigkeit Ihres Haarausfalls, die familiäre Vorgeschichte in Bezug auf Haarausfall sowie eventuell vorhandene chronische Erkrankungen und die von Ihnen eingenommenen Medikamente.
- Falls eine Live-Untersuchung nicht möglich ist, werden wir Sie bitten, uns Fotos Ihrer behaarten Kopfbereiche aus verschiedenen Perspektiven zuzusenden (z. B. Frontalansicht, rechte und linke Seite, Vertex und Spenderareal). Falls erforderlich, können auch Fotos von Ersatzspenderarealen wie Brust oder Bart angefordert werden.
Diese Fotos werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt und niemals ohne Ihre Zustimmung veröffentlicht. - Wir möchten von Ihnen erfahren, welche Erwartungen Sie an die Haartransplantation haben. Denn letztlich entscheiden Sie sich für diesen Eingriff, um sich zufriedener und glücklicher zu fühlen.
- Am Ende wird anhand der Kriterien unserer Klinik beurteilt, ob Sie für eine Haartransplantation geeignet sind oder nicht.
- Sollten wir zu dem Ergebnis kommen, dass Sie für eine Haartransplantation nicht geeignet sind und mit dem Resultat nicht zufrieden wären, teilen wir Ihnen dies offen mit und unterbreiten Ihnen kein Angebot für eine Haartransplantation.
- Wenn wir jedoch zu dem Ergebnis kommen, dass Sie für eine Haartransplantation geeignet sind, erhalten Sie von uns detaillierte Informationen über die erforderliche Anzahl an Grafts, die zu bedeckenden Bereiche sowie die entsprechende Preisgestaltung.
- Wenn Sie sich für eine Haartransplantation in der AHD Klinik entscheiden, wird gemeinsam ein Operationstermin festgelegt. Zudem beantworten wir alle weiteren Fragen, die Sie haben.
Bei der Untersuchung vor der Haartransplantation werden folgende Punkte überprüft und berechnet:
- Stärke und Gesamtkapazität Ihrer Haare im Spenderareal
- Die Gesamtzahl der entnehmbaren Grafts
- Die Größe des zu transplantierenden Bereichs in cm²
- Die Anzahl der Grafts pro cm², die eingesetzt werden sollen.
Am Operationstag wird empfohlen, bequeme Kleidung zu tragen, die sich leicht an- und ausziehen lässt.
Außerdem wird ein venöser Zugang gelegt, der bis zum Ende des Eingriffs offen bleibt.
Vor der Operation müssen zudem Bluttests auf Hepatitis und HIV durchgeführt werden.
WICHTIG: Eine chronische Infektion wie HIV oder Hepatitis B und C stellt keine absolute Kontraindikation für eine Haartransplantation dar. Nur wenn sich die Erkrankung in einer aktiven Phase befindet, ist es nicht sinnvoll, den Eingriff durchzuführen.
Es wäre also falsch zu sagen, dass man einem Patienten mit seit 10–15 Jahren bestehender HIV- oder Hepatitis-Infektion grundsätzlich keine Haartransplantation anbieten kann.
Haarlinien-Design
Eine der wichtigsten Phasen für ein natürliches Ergebnis bei einer Haartransplantation ist die Gestaltung einer natürlichen Haarlinie. Dabei müssen Kriterien wie Alter des Patienten, Stadium des Haarausfalls und Gesichtsform berücksichtigt werden.
Gerade jüngere Patienten wünschen sich häufig eine sehr tief angesetzte Haarlinie, weil sie ihr Haarbild aus der Zeit zwischen 15 und 18 Jahren wiederhaben möchten. Viele zeigen uns sogar alte Fotos aus ihrer Jugend, um zu verdeutlichen, dass sie ihre frühere Haarlinie zurückhaben wollen.
Doch solche Erwartungen sind oft nicht realistisch, da der Patient in den kommenden Jahren möglicherweise eine zweite oder sogar dritte Haartransplantation benötigen wird. Deshalb sollte die Haarlinie stets so geplant werden, dass sie auch langfristig ein natürliches und harmonisches Erscheinungsbild gewährleistet.

Ein erfahrener Haarchirurg kann durch die Bewertung verschiedener Kriterien die individuell passende Haarlinie gestalten. Denn jeder Mensch hat eine eigene anatomische Struktur und eine einzigartige Haarlinie. Hierbei spielt das künstlerische Können des Chirurgen eine besonders wichtige Rolle.
Bevor mit der Entnahme der Grafts begonnen wird, erfolgt zunächst die Rasur der Haare sowie die Verabreichung der Lokalanästhesie.
Rasur des Spenderbereichs
Die Haare im Spenderareal werden auf eine Länge von etwa 1 mm rasiert. Andernfalls ist es nicht möglich, die Haarfollikel präzise zu entnehmen. Nach der Rasur muss das Spenderareal mit einer antiseptischen Lösung gewaschen und gründlich gereinigt werden. Anschließend wird das Gebiet, aus dem die Grafts entnommen werden, mit einem Stift markiert.
Es gibt jedoch auch Haartransplantationen mit teilweiser oder ohne Rasur. Besonders bei der DHI-Technik sind unshaven Haartransplantationen mittlerweile nahezu zur Routine geworden.
Lokalanästhesie im Spenderareal
Anschließend wird das rasierte Spenderareal mit einer Lokalanästhesie betäubt, damit während der Graft-Entnahme keine Schmerzen auftreten. Die Betäubung des Nackenbereichs dauert in der Regel etwa 3–4 Minuten.
Entnahme der Grafts aus dem Spenderareal und FUE-Methode
Nach der Vorbereitungsphase der Haartransplantation folgt die nächste Etappe: die Entnahme der Haarfollikel aus dem Spenderareal.

Die zweite Phase, nämlich die Entnahme der Grafts aus dem Spenderareal, kann mit zwei Methoden durchgeführt werden: FUT oder FUE. Beide Verfahren erfolgen nach der Verabreichung einer Lokalanästhesie.
FUT-Technik
Die FUT-Methode ist heutzutage eine nahezu veraltete Technik zur Gewinnung von Grafts. Dabei wird am Hinterkopf ein etwa 2 × 10 cm² großes Hautstück chirurgisch entnommen und die Stelle anschließend durch Nähte verschlossen. Das entnommene Hautstück wird mit speziellen Klingen in follikulare Einheiten zerteilt und so für die Transplantation vorbereitet.
Wir verwenden die FUT-Methode seit 2010 nicht mehr, da die deutlich modernere FUE-Technik sowohl für uns als auch für unsere Patienten wesentliche Vorteile bietet.
Graft-Entnahme mit der FUE-Methode
Die FUE-Methode ist weltweit die am häufigsten angewandte Technik zur Gewinnung von Grafts. Im Gegensatz zur FUT-Methode sind dabei kein Schneiden und Nähen erforderlich. Nach der Lokalanästhesie kann direkt mit der Entnahme der Grafts begonnen werden.
Entnahme und Sammlung der Grafts
Bei einer Haartransplantation können die Haarfollikel aus dem Spenderareal auf zwei verschiedene Arten entnommen werden:

- Manuelle FUE: In den ersten Jahren nach Einführung der FUE-Technik war diese Methode sehr populär. Dabei werden die Haarfollikel mithilfe eines FUE-Punch-Instruments durch manuelle mechanische Kraft entnommen. Das Verfahren ist jedoch relativ langsam und die Behandlungsdauer verlängert sich.
- Mikromotor-FUE: Heutzutage werden die meisten Grafts mit einem Mikromotor entnommen. Diese Methode ermöglicht ein schnelleres Arbeiten und bietet damit deutliche Vorteile. Allerdings kann sie bei Missachtung der allgemeinen Entnahmeregeln dem Spenderareal erheblichen Schaden zufügen.
In beiden Methoden werden sogenannte Punches verwendet – kleine hohle Röhrchen, deren Durchmesser je nach Graft-Stärke zwischen 0,7 und 0,9 mm liegt.
Die Entnahme der Grafts erfolgt dabei wie folgt:
- Der hohle Punch wird so auf die Kopfhaut aufgesetzt, dass er den Haarfollikel genau zentriert.
- Das Röhrchen durchdringt die Haut und umfasst den Graft, sodass dieser aus dem Gewebe freigelegt wird.
- Der gelöste Graft wird anschließend mit einer feinen Pinzette aus der Haut herausgezogen. Auf diese Weise wird die Verbindung des Grafts zur Kopfhaut getrennt und er gelangt ins Freie.
- Die entnommenen Grafts werden in sterilen Petrischalen gesammelt, die entweder mit Kochsalzlösung oder speziellen Nährlösungen zur Graft-Konservierung gefüllt sind. Der Zweck dieser Lösungen besteht darin, ein Austrocknen der Haarfollikel zu verhindern – denn ausgetrocknete Haarwurzeln sterben ab und wachsen auch nach einer Transplantation nicht mehr an.
- Die Grafts werden je nach Anzahl der Haarfollikel in Einzel-, Doppel- oder Mehrfachgruppen innerhalb der Petrischale sortiert. Für ein natürliches Ergebnis in der Haartransplantation werden in der vorderen Haarlinie ausschließlich Einzelfollikel verwendet.
Die so vorbereiteten Grafts sind nun bereit für die Transplantation in die neuen Areale.
Die FUE-Methode hinterlässt bei der Verwendung von feinen Punch-Instrumenten lediglich minimale Spuren auf der Kopfhaut. Da keine Blutgefäße durchtrennt werden, kommt es während der Entnahme der Haarfollikel zu deutlich weniger Blutungen.
Welche Spenderbereiche werden für eine Haartransplantation genutzt?
Der wichtigste Spenderbereich bei einer Haartransplantation befindet sich am Hinterkopf zwischen den beiden Ohren. Die Haare in diesem Bereich sind besonders geeignet, da sie unempfindlich gegenüber Dihydrotestosteron (DHT) sind. Dadurch gelten sie als stark, ausfallresistent und dauerhaft wachsend.

Doch auch die Haare im Hinterkopfbereich sind nicht unbegrenzt verfügbar. Jeder Patient verfügt über eine unterschiedliche Spenderkapazität. Bei großflächiger Kahlheit, wie zum Beispiel bei Norwood Typ 6–7, reicht die Anzahl der entnehmbaren Haare aus dem Nackenbereich oft nicht aus. In solchen Fällen werden alternative Spenderbereiche am Körper in Betracht gezogen. Da es sich hierbei ebenfalls um körpereigene Haare handelt, passen sie sich dem neuen Areal in der Regel problemlos an.
Die am besten geeigneten Körperhaare sind Barthaare und Brusthaare. Vor allem Barthaare werden in etwa bei jedem 5.–6. Patienten eingesetzt. Brusthaare eignen sich bei ungefähr 5 von 100 Patienten als zusätzliche Reserve.
Haare von Armen, Beinen oder Rücken könnten theoretisch ebenfalls verwendet werden, haben sich in der Praxis jedoch nicht als effektiv erwiesen. Deshalb nutzen wir in der Haartransplantation als zusätzliche Reserve ausschließlich Barthaar und Brusthaar.
Bei der Entnahme der Grafts für die Haartransplantation muss ein wichtiger Punkt beachtet werden: Es sollte stets eine homogene Ausdünnung vorgenommen werden. Beispiel: Befinden sich auf einer Fläche von 1 cm² etwa 100 Grafts, so sollten im Durchschnitt 20–25 % entnommen werden. Dieser Prozentsatz kann je nach individueller Spenderkapazität variieren. Andernfalls kann eine übermäßige Entnahme zu deutlichen ästhetischen Beeinträchtigungen im Spenderareal führen.
Phase der Haartransplantation
Nun sind wir bei der Transplantationsphase angekommen: Die entnommenen Grafts werden in die kahlen oder ausgedünnten Bereiche verpflanzt. Genau genommen ist es dieser Schritt, der als eigentliche Haartransplantation bezeichnet wird.
In dieser Phase stehen vor allem zwei moderne Techniken im Vordergrund:
- Saphir-FUE-Haartransplantation
- DHI-Methode
Diese beiden Verfahren werden wir nun kurz erläutern.
Vor beiden Methoden wird das Empfängerareal durch eine Lokalanästhesie betäubt. Die Betäubung dauert im Durchschnitt etwa 3–4 Minuten.
Spürt man Schmerzen bei einer Haartransplantation?
Im Internet findet man oft Berichte über eine schmerzfreie Haartransplantation. Dies ist jedoch nur teilweise richtig. Sowohl bei der Entnahme der Haare aus dem Spenderareal als auch vor dem Einsetzen der Grafts wird eine Lokalanästhesie durchgeführt. Der Grund dafür ist, dass während der eigentlichen Transplantationsschritte keine Schmerzen verspürt werden sollen.
Bei der Verabreichung der Anästhesie selbst können jedoch für einige Minuten leichte Schmerzen auftreten – dies hängt stark von der individuellen Schmerzschwelle ab. Patienten mit einer niedrigen Schmerzschwelle können von nadelfreien Anästhesie-Injektoren profitieren, wodurch die Schmerzempfindung deutlich reduziert wird.
Zum Vergleich: Die Schmerzen während der Lokalanästhesie bei einer Haartransplantation entsprechen ungefähr denen, die man bei einer Zahnextraktion verspürt. Während des eigentlichen Eingriffs treten danach keine Schmerzen mehr auf, sodass die Behandlung komfortabel durchgeführt werden kann.
Nach Abschluss der Transplantation können in seltenen Fällen leichte Schmerzen auftreten, die jedoch mit einfachen Schmerzmitteln gut zu behandeln sind.
Saphir-FUE-Haartransplantation
Dies ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Methode der Haartransplantation. Im durch Lokalanästhesie betäubten Bereich werden zwei wesentliche Schritte durchgeführt:
- Öffnen der Kanäle
- Einsetzen der Grafts
Öffnen der Kanäle
Mit speziellen, feinen und scharfen Saphir-Klingen werden entsprechend der Anzahl der entnommenen Grafts Mikrokanäle geöffnet. Dieser Schritt erfordert besondere Fachkenntnis und Erfahrung und gilt als der entscheidendste Teil der FUE-Haartransplantation. Denn die Kanäle müssen mit gleichmäßiger Dichte, im richtigen Winkel entsprechend der natürlichen Haarwuchsrichtung und in der korrekten Tiefe geöffnet werden. Andernfalls ist ein erfolgreiches und natürliches Ergebnis kaum möglich.
Einsetzen der Grafts
In die vorbereiteten Kanäle werden die Haarfollikel mithilfe von Mikropinzetten einzeln eingesetzt. Damit ist die eigentliche Haartransplantation abgeschlossen.
DHI-Haartransplantation
Obwohl die DHI-Haartransplantation eigentlich keine neue Methode ist, hat sie in den letzten Jahren in der Türkei stark an Beliebtheit gewonnen. Einen großen Anteil an diesem Trend hat Dr. Hakan Doğanay, Gründer der AHD Klinik, der diese Technik bereits im Jahr 2010 erstmals in der Türkei angewendet hat.
Die DHI-Methode unterscheidet sich von der klassischen FUE-Technik vor allem in der Implantationsphase. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Saphir-FUE in zwei Schritten: Öffnen der Kanäle und Einsetzen der Grafts. Bei der DHI-Technik hingegen werden mithilfe spezieller Implanter-Pens beide Schritte in einem einzigen, gleichzeitigen Vorgang durchgeführt. Dadurch können die Haarfollikel direkt und ohne zusätzliche Manipulation verpflanzt werden.
Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile, darunter:
- Weniger Blutungen
- Schnellere Heilungsphase
- Möglichkeit einer unshaven Haartransplantation
- Verdichtung ohne Schädigung der vorhandenen Haare
- Minimale Schwellung im Gesicht nach der Operation
- Dichteres und natürlicheres Endergebnis
Weitere Details zu den Vorteilen und zum genauen Ablauf finden Sie in unserem Beitrag „Wie wird eine DHI-Haartransplantation durchgeführt?“
Was sind „DHI Plus“ und „Pro DHI“?
Kurz gesagt: Diese Begriffe sind frei erfunden. In der wissenschaftlichen Fachliteratur finden Sie solche Bezeichnungen nicht. An verschiedenen Orten wird damit der Eindruck erweckt, es handle sich um eine besondere Technik – faktisch sind es jedoch reine Marketingbegriffe, die im Wettbewerb um Kund:innen eingesetzt werden.
Wie lange dauert eine Haartransplantation?
Die Operationsdauer steht in direktem Zusammenhang mit der Anzahl der Grafts: Je mehr Grafts verpflanzt werden, desto länger dauern sowohl die Entnahme als auch das Einsetzen.
Für eine Haartransplantation sollte die ideale Dauer maximal 6–7 Stunden betragen. Der Grund: Nach der Entnahme befinden sich die Grafts außerhalb ihres natürlichen Umfelds und können nur begrenzt überleben.
Studien zeigen, dass bei Operationen, die länger als 8 Stunden dauern, die Sterblichkeitsrate der Grafts deutlich ansteigt.
Risiken und Komplikationen bei einer Haartransplantation
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei einer Haartransplantation potenzielle Risiken und Komplikationen. Einige davon sind harmlos und haben kaum Einfluss auf das Endergebnis. Ein Großteil entsteht jedoch durch Fehler des Arztes oder des technischen Personals und kann das Resultat negativ beeinflussen. Im Folgenden die wichtigsten Punkte:
- Blutungen: Während der Entnahme und beim Einsetzen der Grafts kann es zu leichten Blutungen kommen. Auch am ersten Tag nach der Operation kann das Spenderareal etwas nachbluten – dies ist normal. Bei der DHI-Methode sind die Blutungen während der Implantation geringer. Wichtig ist, dass vor dem Eingriff keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen werden.
- Rötungen und Pickel: Diese sind zunächst normal. Halten sie jedoch übermäßig lange oder in großer Zahl an, können sie ein Hinweis auf eine Infektion sein.
- Infektionen: Die Kopfhaut ist durch ihre gute Durchblutung eigentlich weniger anfällig. Erfolgt die Transplantation jedoch nicht unter sterilen Bedingungen, können sich sowohl im Spender- als auch im Empfängerareal Infektionen bilden. Breiten sich diese in die Grafts aus, kann ein Teil der Transplantate absterben. Eine Antibiotikatherapie ist dann unbedingt erforderlich.
- Taubheitsgefühle und Sensibilitätsstörungen: In Spender- und Empfängerareal kann es bis zu einem Monat zu Gefühlsstörungen kommen, die in der Regel von selbst verschwinden.
- Schmerzen: In den ersten Tagen können leichte Schmerzen im Spender- und Empfängerareal auftreten. Einfache Schmerzmittel sind normalerweise ausreichend.
- Ausfall bestehender Haare: Bei einer Verdichtung kann es passieren, dass vorhandene Haare durch eine falsche Technik beschädigt werden.
- Unzureichendes Haarwachstum / dünnes Ergebnis: Dies hängt fast immer mit Fehlern in der Planung zusammen – insbesondere, wenn die Anzahl der Grafts pro cm² nicht ausreichend ist.
- Unnatürliches Ergebnis: Falsche Haarliniengestaltung oder fehlerhafte Winkel und Richtungen der Implantation führen häufig zu künstlich wirkenden Ergebnissen. Auch dies ist eine Folge von Arzt- und Teamfehlern.
- Nekrose: Eine der schwerwiegendsten Komplikationen. Durch Durchblutungsstörungen im Empfängerareal kann es zu Gewebeschäden und abgestorbenem Gewebe (nekrotisches Gewebe) kommen. In diesen Bereichen wachsen keine Haare mehr.
- Fehlerhafte Anästhesie: Eine Überdosierung von Anästhetika kann zu schwerwiegenden Herz- und Rhythmusstörungen führen.
Warum AHD Klinik für eine Haartransplantation?
Die AHD Klinik wurde im Jahr 2003 von Dr. Hakan Doğanay gegründet und zählt heute zu den führenden Marken im Bereich der Haartransplantation. Seit ihrer Gründung hat die Klinik erfolgreich tausende von Operationen in den Bereichen Haar-, Bart-, Schnurrbart- und Augenbrauentransplantation durchgeführt. Darüber hinaus ist die AHD Klinik in der Türkei eine wichtige Adresse für Korrekturen von fehlerhaft oder unprofessionell durchgeführten Haartransplantationen aus anderen Einrichtungen.
Bei jeder Konsultation prüfen wir sorgfältig, ob ein Patient für den Eingriff geeignet ist. Dabei stellen wir uns stets die Frage:
„Wird dieser Patient nach der Haartransplantation wirklich zufrieden sein?“
Wenn wir diese Frage mit Ja beantworten können, erhält der Patient von uns detaillierte Informationen zur benötigten Anzahl an Grafts sowie zu den Kosten.
Die überwiegende Mehrheit unserer Patienten kommt zu uns, weil sie von den natürlichen Ergebnissen unserer bisherigen Behandlungen überzeugt sind. Wenn es um natürliche Haartransplantationen geht, sind wir alles andere als bescheiden – unsere Resultate sprechen für sich.
Wenn auch Sie eine Haartransplantation in Betracht ziehen, dann machen Sie den ersten Schritt und vereinbaren Sie eine Konsultation mit der AHD Klinik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert eine Haartransplantation?
Die Dauer einer Haartransplantation hängt direkt von der Anzahl der Grafts ab. Je mehr Grafts verpflanzt werden, desto länger dauert sowohl die Entnahme als auch die Implantation.
Die ideale Dauer für einen Eingriff beträgt maximal 6–7 Stunden. Der Grund: Nach der Entnahme befinden sich die Grafts außerhalb ihres natürlichen Umfelds und können dort nicht unbegrenzt überleben. Studien zeigen, dass bei Operationen über 8 Stunden die Sterberate der Grafts deutlich ansteigt.
In 6–7 Stunden können durchschnittlich etwa 2.000 Grafts transplantiert werden. Deshalb ist es sinnvoll, Eingriffe mit mehr als 2.000–2.500 Grafts auf mehrere Tage zu verteilen. In der AHD Klinik achten wir darauf, pro Tag in der Regel nicht mehr als 2.000 Grafts zu transplantieren.
Sieht eine Augenbrauentransplantation natürlich aus?
Das größte Problem bei einer Augenbrauentransplantation ist die natürliche Wirkung. Die Haare der Augenbrauen sind feiner als Kopfhaare und besitzen eigene Wachstumswinkel und -richtungen. Damit das Ergebnis natürlich wirkt, müssen diese genauen Winkel- und Richtungsregeln beachtet werden.
Die natürlichsten Ergebnisse werden erfahrungsgemäß mit der DHI-Methode erzielt. Mit der Implanter-Pen-Technik lassen sich die Augenbrauen mit sehr feinen Spitzen in der natürlichen Wuchsrichtung einsetzen, sodass ein authentisches und ästhetisches Ergebnis entsteht.
Wird eine Haartransplantation auch bei Frauen durchgeführt?

Eine Haartransplantation kann ebenso wie bei Männern auch bei Frauen durchgeführt werden. Allerdings ist die Eignungsrate bei Frauen im Vergleich zu Männern geringer.
Gute Ergebnisse lassen sich vor allem in ausgewählten Fällen erzielen, z. B. bei Stirnverkürzung, androgenetischer Alopezie oder bei haarverlustbedingten Traumata.
Für Frauen ist die DHI-Technik ohne Rasur die ideale Methode, da sie ein besonders ästhetisches und natürliches Ergebnis ermöglicht.
Wie viel kostet eine Haartransplantation pro Graft?
Einige Ärzte berechnen bei einer Haartransplantation die Kosten pro Graft. Dieses Modell ist auch weltweit weit verbreitet.
In der Türkei liegen die durchschnittlichen Preise pro Graft zwischen 1 € und 3,5 €. Mit steigender Anzahl der verpflanzten Grafts sinkt in der Regel der Preis pro Graft.
In der AHD Klinik bieten wir sowohl eine Preisgestaltung pro Graft als auch eine Gesamtpauschale an.
Welche Jahreszeit ist am besten für eine Haartransplantation geeignet?
Grundsätzlich kann eine Haartransplantation das ganze Jahr über durchgeführt werden – es gibt also keine spezielle Saison für den Eingriff. Die Wahl des Zeitpunkts hängt vielmehr vom Lebensstil und Beruf des Patienten ab.
So entscheiden sich beispielsweise Lehrer häufig für eine Transplantation in den Sommerferien, während Personen, die im Tourismus-Sektor arbeiten, eher die Monate Oktober und November bevorzugen, wenn die Saison beendet ist.
Falls Sie im Sommer regelmäßig schwimmen und sich sonnen möchten, empfehlen wir, den Eingriff erst nach Ende der Sommersaison durchführen zu lassen.
Welches Alter ist für eine Haartransplantation am besten geeignet?
Das Alter ist ein wichtiger Faktor bei der Haartransplantation, jedoch kein alleiniges Kriterium. Auf vielen Webseiten liest man Aussagen wie: „Eine Haartransplantation kann bei jedem gesunden Mann ab 18 Jahren durchgeführt werden.“ – Diese Aussage ist jedoch falsch. Richtig ist vielmehr: „Eine Haartransplantation sollte ausschließlich bei Patienten erfolgen, die dafür wirklich geeignet sind.“
Eine Transplantation in sehr jungem Alter ist riskant. Wenn der Haarausfall schnell fortschreitet, die Haare im Spenderbereich schwach sind und in der Familie (z. B. Vater oder Onkel) ebenfalls deutlicher Haarausfall vorliegt, sind die Ergebnisse meist unbefriedigend. Deshalb empfehlen wir Haartransplantationen in der Regel nicht vor dem 25. Lebensjahr.
Ausnahmen sind möglich: Bei einem 16-jährigen Patienten, der keinen fortschreitenden Haarausfall hat, kann eine Transplantation bei Narben durch Verbrennungen oder Operationen erfolgen – allerdings nur mit Zustimmung der Eltern.
Bei älteren Patienten müssen chronische Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten berücksichtigt werden. Diese können mit den Substanzen der Lokalanästhesie Wechselwirkungen haben. Deshalb sollte bei Patienten höheren Alters unbedingt eine kardiologische Untersuchung erfolgen, bevor die Haartransplantation geplant wird.
Bleiben nach einer Haartransplantation Narben zurück?
Jeder chirurgische Eingriff hinterlässt mehr oder weniger Spuren – so auch die FUE-Methode bei der Entnahme der Grafts. Allerdings werden die kleinen Entnahmestellen in der Regel von den nachwachsenden Haaren verdeckt, sodass die Narben kaum sichtbar sind. Bei Menschen mit heller Haut sind die Entnahmespuren meist weniger auffällig, während sie bei Personen mit dunkler Hautstruktur, z. B. Afrikanern, stärker sichtbar sein können. Deshalb raten wir Patienten, nach einer Haartransplantation die Haare im Nackenbereich nicht extrem kurz oder gar auf Null zu rasieren.
Wurden für die Kanalöffnung breite Klingen oder Slits verwendet, können im Empfängerbereich erhabene Narben entstehen. Bei modernen Techniken wie der DHI-Methode oder der Saphir-FUE werden jedoch besonders feine Instrumente eingesetzt, sodass in der Regel keine auffälligen Narben sichtbar bleiben.
Kann man Haare von einer anderen Person transplantieren?
Da die genetischen Codes nicht übereinstimmen, sind die Haare einer anderen Person nicht kompatibel. Selbst wenn sie transplantiert würden, würden sie nicht anwachsen. Aus diesem Grund werden bei einer Haartransplantation ausschließlich die eigenen Haare des Patienten verwendet.
Eine Ausnahme besteht lediglich bei eineiigen Zwillingen: Hier liegt eine genetische Übereinstimmung vor, sodass Haare von einem Zwilling auf den anderen übertragen werden können. In der AHD Klinik haben wir im Jahr 2013 tatsächlich eine solche Haartransplantation durchgeführt. Allerdings handelt es sich hierbei um eine in der Praxis extrem seltene Ausnahme – die Wahrscheinlichkeit liegt bei etwa eins zu einer Million.
Es gibt zudem wissenschaftliche Studien über die Transplantation von Haaren der Mutter auf männliche Nachkommen, jedoch wurden bisher keine positiven Ergebnisse erzielt.
Wie wählt man die richtige Haartransplantationsklinik und den richtigen Arzt aus?
Für ein erfolgreiches Ergebnis ist die Wahl des Arztes und der Klinik, die den Eingriff durchführt, von entscheidender Bedeutung. Deshalb sollten Sie sich vor der Operation ausreichend Zeit nehmen und eine gründliche Recherche durchführen.
Prüfen Sie die Vorher-Nachher-Ergebnisse des Arztes oder der Klinik, bei der Sie eine Haartransplantation in Erwägung ziehen. Achten Sie insbesondere auf Erfahrungsberichte in nationalen und internationalen Foren von Patienten, die dort bereits eine Transplantation durchführen ließen. Berücksichtigen Sie dabei sowohl positive Empfehlungen als auch Kritik oder Beschwerden.
Eine seriöse Haartransplantationsklinik wird Ihnen keine unrealistischen Versprechen machen. Stattdessen wird sie Sie realistisch und transparent informieren. Vergleichen Sie die Kliniken anschließend anhand von Preis, Erfahrung und weiteren Kriterien.
Am Ende werden Sie basierend auf Ihrer Recherche die für Sie beste Haartransplantationsklinik bzw. den passenden Arzt finden.
Wie viele Haarfollikel können bei einer Haartransplantation verpflanzt werden?
Die Anzahl der Grafts, die bei einer Haartransplantation eingesetzt werden können, hängt im Wesentlichen von zwei Kriterien ab:
- Anzahl der Grafts, die dem Spenderbereich entnommen werden können, ohne ihn zu schädigen
- Größe des Empfängerareals und die Anzahl der Grafts pro cm²
Eine Dichte von etwa 40–50 Grafts pro cm² reicht in der Regel aus, um ein natürliches und ästhetisches Ergebnis zu erzielen.
Ein erfahrener Haarchirurg erstellt den Transplantationsplan, indem er die Kapazität des Spenderbereichs und die Größe der zu behandelnden Fläche in ein sinnvolles Verhältnis setzt.
Ist das Empfängerareal sehr groß, kann nach etwa einem Jahr eine zweite Sitzung notwendig werden.
Wie viele Tage sollte ich für eine Haartransplantation einplanen?
Je nach Anzahl der Grafts sind in der Regel 2–3 Tage für eine Haartransplantation ausreichend. Bereits am ersten Tag nach dem Eingriff können die Haare vorsichtig gewaschen werden. Danach ist es möglich, wieder in den Alltag und das soziale Leben zurückzukehren.
Haartransplantation und Rauchen
Sätze wie „Hören Sie 1 Woche vor der Haartransplantation mit dem Rauchen auf und verzichten Sie auch 10 Tage nach der Operation auf Zigaretten“ haben Sie sicher schon oft gelesen. Mit dieser Aussage sind wir jedoch nicht einverstanden.
Zunächst einmal ist Rauchen generell gesundheitsschädlich – am besten ist es, gar nicht zu rauchen. Aber: Ob man eine Woche vor oder 10 Tage nach der Operation auf Zigaretten verzichtet, hat keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis einer Haartransplantation.
Nikotin kann die Wundheilung leicht verzögern. Eine Wunde, die normalerweise in 10 Tagen heilt, benötigt mit Nikotinkonsum eventuell 11–12 Tage. Um Nikotin vollständig aus dem Blut zu eliminieren, ist jedoch mindestens ein Monat erforderlich. Das bedeutet: Wer wirklich für einen Monat aufhört, sollte idealerweise dauerhaft mit dem Rauchen aufhören.
Hätte Nikotin tatsächlich einen direkten Einfluss auf das Transplantationsergebnis, müssten die Resultate bei Rauchern grundsätzlich schlecht und bei Nichtrauchern immer erfolgreich sein. Dies entspricht jedoch nicht der Realität.
Was ist PRP?
Bei der PRP-Behandlung (Platelet Rich Plasma) wird dem Patienten zunächst Eigenblut entnommen und anschließend in einer Zentrifuge aufbereitet. Dabei wird das plättchenreiche Plasma vom restlichen Blut getrennt und anschließend wieder in die Kopfhaut des Patienten injiziert.
Diese Methode ist in vielen Kliniken zu einer routinemäßigen Ergänzung nach einer Haartransplantation geworden. Es wird angenommen, dass PRP die Haarfollikel stärkt und somit das Haarwachstum fördern kann.
Was ist Scalp Micropigmentation (SMP)?
Scalp Micropigmentation (SMP) bedeutet umgangssprachlich „Kopfhaut-Tattoo“. Dabei werden in die transplantierten oder entnommenen Bereiche Farbpigmente injiziert. Diese Methode ist insbesondere im Ausland sehr verbreitet und wird zu folgenden Zwecken eingesetzt:
- Korrektur von Spenderarealen, die durch eine übermäßige Graft-Entnahme beeinträchtigt wurden
- Kaschierung von lichten Transplantationsergebnissen, wenn die Haarverdichtung nicht ausreicht
- Optische Verdichtung bei unzureichendem Spenderhaar
- Verdeckung von fehlerhaft durchgeführten Haartransplantationen
Was ist eine Haartransplantation ohne Rasur?
Was ist eine Haartransplantation ohne Rasur?
Die Haartransplantation ohne Rasur ist ein spezielles Verfahren, bei dem im Spender- oder Empfängerareal die Haare nicht gekürzt werden. Diese Methode ist besonders für Patienten geeignet, die nicht möchten, dass ihre Haartransplantation sofort erkennbar ist – sowie für Frauen.
Ein Nachteil der unrasierte Technik besteht darin, dass nicht so viele Grafts entnommen werden können wie bei einer regulären, rasierten Haartransplantation.
In der AHD Klinik wenden wir diese Methode bereits seit 2010 bei geeigneten Patienten erfolgreich an.
Kann eine zweite Haartransplantation durchgeführt werden?
Ja – sofern im Spenderbereich noch genügend Haare vorhanden sind, kann auch eine zweite oder sogar dritte Sitzung durchgeführt werden. Eine zweite Haartransplantation erfolgt in der Regel aus folgenden Gründen:
- Die erste Operation war nicht erfolgreich und soll durch einen erneuten Eingriff korrigiert werden.
- Es liegt ein weiterer Haarausfall vor, wodurch im Empfängerareal neue kahle oder ausgedünnte Bereiche entstanden sind.
- Bei einer unrasierten Haartransplantation bei Frauen ist die Anzahl der entnehmbaren Grafts begrenzt. Daher kann nach etwa einem Jahr eine zweite Sitzung sinnvoll sein.
- Besonders bei jungen Patienten ist es häufig notwendig, nach einigen Jahren eine zweite Haartransplantation durchzuführen, da der Haarausfall fortschreiten kann.
Fallen die transplantierten Haare wieder aus?
Die Haltbarkeit der transplantierten Haare hängt in erster Linie von der Qualität des Spenderbereichs ab. Sind die Haare im Spenderareal stark und widerstandsfähig, bleiben sie auch im Empfängerbereich dauerhaft erhalten und fallen nicht aus. Wurden jedoch schwache Haare transplantiert, besteht ein höheres Risiko, dass diese später doch ausfallen.
Darüber hinaus gilt: Selbst kräftige Haare können nicht anwachsen oder nach einiger Zeit ausfallen, wenn sie bei der Implantation in der falschen Tiefe eingesetzt wurden.
Welche Erwartungen sollte man an eine Haartransplantation haben?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen wissenschaftlich fundierte und realistische Informationen geben – ganz ohne falsche Versprechen. Bitte bedenken Sie: Haartransplantationsärzte sind keine Zauberer. Mit 3.000 Grafts kann niemals ein Ergebnis erzielt werden, das 5.000–10.000 Grafts entspricht. Eine Transplantation mit 3.000 Grafts liefert am Ende auch maximal das Ergebnis von 3.000 Grafts – nicht mehr.
Zusammenfassend gilt: Der Erfolg einer Haartransplantation hängt in erster Linie von der Qualität und Stärke der Spenderhaare ab. Lassen Sie zunächst prüfen, ob Sie überhaupt ein geeigneter Kandidat sind – andernfalls droht später Enttäuschung.
- Führen Sie vor der Entscheidung eine gründliche Recherche durch.
- Informieren Sie sich über den Arzt oder die Klinik – Patientenforen sind hier eine ausgezeichnete Quelle.
- Achten Sie in den Foren auf Erfahrungsberichte, Empfehlungen und Beschwerden.
- Vergleichen Sie die Preise der Kliniken, die auf Ihrer Liste stehen.
- Glauben Sie nicht an übertriebene Werbeversprechen im Internet – lassen Sie sich nicht täuschen. Ein erfahrener Haartransplantationsarzt macht keine unrealistischen Zusagen.
- Meiden Sie Anbieter, die Sie oder Ihre Fotos nie gesehen haben und trotzdem sofort mit „Sonderaktionen“ locken. Selbst beim Kauf von Zitronen auf dem Markt wird nach Kriterien ausgewählt – beim Haar sollte man es noch ernster nehmen.
- Begriffe wie „Garantierte Haartransplantation“ existieren so nur in der Türkei. Lassen Sie im Zweifel von einem Anwalt prüfen, ob ein solches Dokument überhaupt eine rechtliche Gültigkeit hat – in den meisten Fällen lautet die Antwort Nein. Bedenken Sie: Eine Haartransplantation ist ein chirurgischer Eingriff – und für chirurgische Eingriffe gibt es keine Garantie.
- Wenn Ihr Spenderbereich unzureichend ist und Ihre Erwartungen gleichzeitig zu hoch sind, sollten Sie von einer Haartransplantation Abstand nehmen. Andernfalls werden Sie nicht glücklich mit dem Ergebnis.
Mit einer gründlichen Recherche und der Wahl der richtigen Klinik sind erfolgreiche Ergebnisse bei einer Haartransplantation jederzeit möglich.
Wir wünschen Ihnen allen gesundes und volles Haar.
AHD Klinik (Dr. Hakan Doğanay)